Im folgenden Artikel erfährst Du, was Dich Employer Branding kosten wird und welchen Nutzen du aus einer starken Arbeitgebermarke ziehen kannst.
Und um es vorwegzunehmen: Ja, Employer Branding funktioniert auch für kleine und mittlere Unternehmen. Dort sogar noch besser, da sich klare Profile herausarbeiten lassen und durch Nischenstrategien keine Millionen-Budgets aufwenden musst.

Wir beleuchten ebenfalls die Aufwände von einzelnen Personalmarketing-Maßnahmen wie die Kosten von Social Media Recruiting und zeigen den Vergleich zu anderen Recruiting Maßnahmen wie die Personalvermittlung.

Außerdem erfährst Du, was Dich eine unbesetzte Stelle kostet.

Die Auflistung der einzelnen Employer Branding Kosten und der Vergleich mit dem Nutzen, den Du daraus ziehst, soll Dir die Frage beantworten, warum Employer Branding so wichtig ist!

 

Was kostet Employer Branding?

Leider kann ich Dir keine Aussage geben, was Employer Branding für Dich kosten wird. Da spielen zu viele Einflussfaktoren zusammen.
Die Kosten von Employer Branding werden von folgenden Arbeitgeber-Faktoren beeinflusst:

  • Die Ausgangslage deiner aktuellen Arbeitgebermarke
  • Die Größe deines Unternehmens
  • Die Qualität deiner aktuellen Firmenkultur
  • Der Ausprägung des Fachkraftmangels in deiner Branche
  • Die Anziehungskraft deiner Branche für den Nachwuchs
  • Die Stärke der Arbeitgebermarken deiner Wettbewerber
  • Deine internen Mitarbeitenden-Ressourcen und deren Fähigkeiten

 

Arbeitgeberfaktoren, die Employer Branding beeinflussen (Grafik)

 

Als Faustregel kann man grob sagen, dass gutes Employer Branding, für kleine Unternehmen im niedrigen fünfstelligen Bereich beginnt, bei großen Konzernen aber schnell mehrere Millionen verschlingen kann.

Je nachdem, wie gut Du in den oben genannten Kriterien aufgestellt bist, kannst Du mit folgenden Richtwerten bei den Employer Branding Kosten rechnen:

  • Sehr kleine Unternehmen bis 10 Mitarbeitende: 10.000 – 30.000 Schweizer Franken
  • Kleine Unternehmen zwischen 10 – 50 Mitarbeitende: 25.000 – 50.000 Schweizer Franken
  • Mittlere Unternehmen zwischen 50 – 250 Mitarbeitende: 50.000 – 100.000 Schweizer Franken
  • Große Unternehmen zwischen 250 – 1.000 Mitarbeitende: 75.000 – 200.000 Schweizer Franken
  • Sehr große Unternehmen ab 1.000 Mitarbeitende: ab 100.000 – 500.000 Schweizer Franken

Bei den Kosten sprechen wir jedoch nur von den Initialkosten, die im ersten Jahr auf Dich zukommen.

 

Kosten von Employer Branding in Schweizer Franken

 

Dazu gehören:

  • Die Analyse deiner aktuellen Employer Brand und die deiner Wettbewerber
  • Eine Mitarbeitenden Befragung
  • Die Entwicklung einer Candidate Persona
  • Die Entwicklung eines Arbeitgeberversprechens (Employer Value Proposition)
  • Das Setup aller benötigter Personalmarketing-Maßnahmen
    • Karriereseite
    • Stellenanzeigen-Vorlagen
    • Social Media Strategie & Redaktionsplan
    • Social Recruiting Funnels
    • Content (z.B. Bildmaterial)

Darauf aufbauend musst Du mit zusätzlichen laufenden Kosten rechnen. Zum Beispiel für Werbekosten auf den Social Media Plattformen oder YouTube.

 

Beispiel für die Kosten eines Employer Branding Projekts

Zu unseren Hauptleser:innen gehören Geschäftsführer:innen und HR-Verantwortliche von kleinen und mittleren Unternehmen zwischen 10 bis 250 Mitarbeitende.

Also nehmen wir als Beispiel für die Kosten eines Employer Branding Projekts, ein IT-Unternehmen mit 50 Mitarbeitenden. Wir gehen zudem davon aus, dass es bei den Arbeitgeber-Faktoren keine größeren Ausreißer gibt. Zwar ist der Fachkraftmangel in der IT recht stark, die Anziehungskraft für den Nachwuchs aber ebenfalls. Das gleicht sich aus.

Kalkulieren wir also mal den Aufwand mit allen Phasen eines Employer Branding Projekts:

  • Analyse
    • Die Analyse deiner eigenen Employer Brand = ca. 2 Tage
    • Analyse deiner Wettbewerber = ca. 2 Tage
    • Mitarbeitenden Befragung (Live-Interviews mit 50% der Belegschaft) = ca. 3 Tage
  • Entwicklung
    • Entwicklung einer Candidate Persona = ca. 2 Tage
    • Entwicklung der Employer Value Proposition = ca. 2 Tage
  • Personalmarketing-Setup
    • Entwicklung einer Personalmarketing Strategie = ca. 2 Tage
    • Produktion von gutem Bildmaterial = ca. 2 Tage
    • Aufbau einer Karriereseite = ca. 2 Tage
    • Konzeption von 5 Stellenanzeigen = ca. 2 Tage
    • Social Media Strategie & Redaktionsplan = ca. 3 Tage
    • Aufbau eines Recruiting Funnels = ca. 2 Tage

Insgesamt kommen wir hier auf ca. 24 Tage Aufwand. Wir nehmen an, dass der Tagessatz einer guten Employer Branding Agentur bei etwa 1.500,00 Schweizer Franken liegt. Somit kommen wir auf etwa 36.000 Schweizer Franken an Employer Branding Kosten für ein IT-Unternehmen mit 50 Mitarbeitenden.

Das Ganze kann je nach Ausgangslage, Projektleitungsaufwand, Zuarbeit und Unvorhergesehenem, noch Schwankungen von +/- 30% beinhalten.

Ebenfalls muss noch ein dauerhaftes Budget eingeplant werden. Für das oben genannte Beispiel würde man voraussichtlich mit folgenden monatlichen Durchschnittswerten hinkommen:

  • Ca. 8 – 12 Stunden für die Bespielung und Pflege der Social-Media-Kanäle. Das kann nach einer Schulung jedoch problemlos auch Inhouse geschehen.
  • Ca. 1.000 Schweizer Franken Kosten für Social Media Recruiting (Werbebudget für den Betrieb von Recruiting Funnels). Die Werbekosten erhöhen sich leicht, wenn mehrere Stellen pro Jahr besetzt werden.

 

Wichtig:
Wir besprechen gerade nur die externen Kosten von Employer Branding. Employer Branding ist jedoch auch stark nach innen gerichtet. Gerade Führungskräfte müssen das, was sie nach außen kommunizieren, auch nach innen leben. Wenn man also von Employer Branding Kosten spricht, muss man auch über die zeitlichen Aufwände für die Arbeit an einer wertschätzenden Führungs- und Feedbackkultur sprechen.

 

Wie sind die Erfolgsaussichten von Employer Branding?

Du hast nun gelernt, was Employer Branding kostet. Das beantwortet jedoch nicht die Frage, warum Employer Branding so wichtig ist.

Damit Du die Warum-Frage für dich beantworten kannst, wollen wir neben den Employer Branding Kosten, auch die Erfolgsaussichten aufzeigen.

Im Beitrag zur Employer Branding Strategie haben wir schon ausführlicher über die Ziele von Employer Branding berichtet. Dazu gehören:

  • passendere Kandidat:innen
  • homogenere Kultur
  • mehr Teamgeist
  • mehr Identifikation
  • höhere Leistungsbereitschaft
  • schnellere Besetzung
  • längere Bindung
  • weniger Krankmeldungen
  • effizientere Kommunikation
  • weniger Führungsaufwand

 

Ziele von Employer Branding

 

Jeder dieser Effekte hat auch wieder Folgeeffekte. Passendere Kandidat:innen führen zum Beispiel zu weniger Selektionsaufwand in der HR-Abteilung. Eine homogenere Kultur zu weniger Konflikten innerhalb des Teams. Weniger Konflikte sorgen für weniger Führungsaufwand. Ein Manager kann dadurch problemlos mehr Fachkräfte führen. Und so weiter.

Kurz gesagt, die Effekte von Employer Branding ziehen sich durch alle Aspekte deines Unternehmens.

  • Kurzfristig besetzt Employer Branding Deine offenen Vakanzen
  • Mittelfristig wirken sich Employer Branding auf Umsatz und Gewinn aus
  • Langfristig bist du mit Employer Branding sogar in der Lage zum Marktführer zu werden

 

Marktführer:in? Ja, tatsächlich! Ich weiß das ist sehr optimistisch. Aber überlege mal:

Bist Du der attraktivste Arbeitgeber deiner Branche, ziehst Du dadurch die besten Fach- und Führungskräfte an. Durch eine sinnstiftende Unternehmenskultur schaffst Du es, die Besten zu Höchstleistungen zu motivieren.

Wenn Du es also schaffst, die Besten der Besten über sich hinauswachsen zu lassen: Ja, dann hast du einen Wettbewerbsvorteil, der seinesgleichen sucht. Und damit schaffst Du es langfristig sogar zum Marktführer!

Allein das sollte dir die Frage beantworten, warum Employer Branding wichtig ist.

 

Employer Branding Kosten im Vergleich zu Personalvermittlungen

Um deiner Investitionsentscheidung für Employer Branding noch mehr Sicherheit zu geben, müssen wir natürlich noch die Alternative ansprechen.

 

Kosten für Personalvermittlung:

In der Regel bezahlst Du eine Personalvermittlung auf Provisionsbasis. Dabei sind 20 – 30 Prozent eines durchschnittlichen Jahresgehaltes fällig.

Bleiben wir bei dem Beispiel eines IT-Unternehmens. Hier liegen die Jahresgehälter schnell mal bei 60.000 – 80.000 Schweizer Franken. In diesem Fall sprechen wir also über Kosten von etwa 15.000 – 25.000 Schweizer Franken Vermittlungsprovision.

Im Vergleich zu einer Personalvermittlung sind die Kosten beim Employer Branding also höher. Jedoch nur, wenn Du davon ausgehst, dass Du maximal eine Stelle pro Jahr besetzt. Und selbst da zieht Employer Branding nach einigen Jahren an der Personalvermittlung vorbei.

Vergleichen wir also mal die Kosten von Employer Branding vs. die der Personalvermittlung über einen Zeitraum von 5 Jahren.

 

Employer Branding Kosten in 5 Jahren

 

Die Gesamtkosten bei Employer Branding liegen also in 5 Jahren bei

  • 1 Anstellung pro Jahr = 96.000 Schweizer Franken
  • 5 Anstellungen pro Jahr = 126.000 Schweizer Franken
  • 10 Anstellungen pro Jahr = 156.000 Schweizer Franken

 

 

Personalvermittlung Kosten in 5 Jahren

 

Die Gesamtkosten bei der Personalvermittlung liegen also in 5 Jahren bei

  • 1 Anstellung pro Jahr = 100.000 Schweizer Franken
  • 5 Anstellungen pro Jahr = 500.000 Schweizer Franken
  • 10 Anstellungen pro Jahr = 1.000.000 Schweizer Franken

 

 

Natürlich müssen wir fairerweise hinzufügen, dass bei einer Personalvermittlung geringere interne Aufwände anfallen. Ein guter Headhunter trifft in der Regel schon eine Vorauswahl und entlastet dadurch spürbar die HR-Abteilung. Außerdem kannst du bei mehreren Vermittlungen mit einem Rabatt rechnen.

Auf der anderen Seite erfüllt die Personalvermittlung auch nur eines der Ziele, die mit Employer Branding erreicht werden. Nämlich die Besetzung offener Vakanzen. Alle anderen positiven Effekte, wie die Motivationssteigerung oder längere Bindung, wird mit der Personalvermittlung nicht erreicht.

Verstehe mich bitte nicht falsch. Personalvermittlungen haben ihre Daseinsberechtigungen. Manchmal gibt es Stellen, die so kurzfristig besetzt werden müssen oder so spezifisch sind, dass eine Vermittlung die bessere und schnellere Alternative ist.

Wenn Du jedoch dauerhaft mehr als eine Stelle pro Jahr besetzen musst, dann ist Employer Branding in der Regel immer die bessere Wahl!

 

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